Trockenmauer

Trockenmauer

Dorferkundungspfad: Bergstraße, nördlich Kirchturm, (Tafel 7)

Mauern wurden früher aus Natursteinen errichtet, meist ohne Mörtel, und sind als Trockenmauern bekannt. Durch diese Bauweise ergeben sich wertvolle Hohlräume, in denen Kleintiere, wie z.B. Ameisen, Hautflügler, Spinnen und Eidechsen siedeln.

Auch auf Wärme und Trockenheit spezialisierte Pflanzen finden hier ideale Lebensbedingungen. So gibt es regelrechte "Mauergesell-

schaften", von denen in der Bergstraße Blasen- und Streifenfarn, Mauerraute und Zimbelkraut anzutreffen sind.

Am Mauerfuß hat sich Gänsemalvenflur ausgebreitet. Sie gehört zu den typischen dörflichen Ruderalgesellschaften, die gern auf nährstoffreichen Böden wachsen und die Gunst sonnenexponierter Mauern nutzen.

Unter Ruderalgesellschaften fasst man die Pflanzenarten zusammen, die sich spontan - also ohne gärtnerische Hilfe - auf Schutt- und Kieselplätzen, Wegrainen und in Dorfwinkeln entwickeln. Schon in kurzer Zeit haben sich die Pionierstandorte mit buntem Artenreichtum bedeckt. Doch werden diese bescheidenen Pflanzen nicht geliebt, ansonsten würde man ihnen nicht allerorts mit Hacken oder Unkrautvernichtungsmitteln nachstellen.

Es lohnt sich also, das kleine dörfliche Grün zu beachten. Und wer seine Liebe dafür entdeckt, verkleidet Betonmauern mit Natursteinen und pflückt im Herbst Gänsemalvenfrüchte, deren Inhalt er im Garten aussät.

Dorferkundungspfad-Tafeln:

Weg ist gelb gekennzeichnet